Schule am Kastanienweg – Politik wird Verantwortung gerecht

Stellungnahme CDU-Kreistagsfraktion Segeberg. - Foto: Torsten Kowitz, Fraktionsvorsitzender (CDU Fraktion im Kreistag Segeberg)

In seinem Kommentar vom 28.07.2028 in den Lübecker Nachrichten mit dem Titel So scheitert unser Bildungssystem wirft der Autor Wolfgang Glombik Verwaltung und Politik des Kreises Segeberg vor, die Schließung der Schule am Kastanienweg vorsätzlich betrieben zu haben und den dort unterrichteten Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf nicht helfen zu wollen.

Hierzu nimmt die CDU-Kreistagsfraktion Segeberg wie folgt Stellung:

Es ist lobenswert, dass der Bildungsweg von Kindern mit emotional-sozialem Förderbedarf, die nicht an den Regelschulen beschulbar sind, Anlass einer intensiveren Betrachtung ist. Die Überschrift und der Pauschalvorwurf an die Politik, ihrer Verantwortung nicht gerecht zu werden, dienen jedoch nicht der sachlichen Auseinandersetzung, sondern schüren ein gängiges Vorurteil und werden dem ehrenamtlichen Einsatz der Kreistagsmitglieder in keiner Weise gerecht.

„Die Politik des Kreises, konkret der Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport (kurz BKS), wurde von der Verwaltung darüber informiert, dass die Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie (kurz NGD) nicht bereit sei, ihre Aufgaben als Schulträger fortzuführen. Stattdessen sollte der Kreis die Schulträgerschaft wieder voll übernehmen. Jedoch musste der BKS zur Kenntnis nehmen, dass landesseitig eine selbständige Förderschule E nicht betrieben werden darf und dass es sich bei der Schule am Kastanienweg um ein Fossil aus der Zeit einer anderen Rechtslage handelt“, so Joachim Brunkhorst, Kreistagsabgeordneter und Fraktionssprecher des BKS.

Daher hatte der BKS dezidierte Berichte von der Verwaltung verlangt und entsprechende Übergangsmaßnahmen für die Schüler vom Kastanienweg erwartet. Insofern wurde er seiner Kontrollfunktion gerecht. Der Fachdienst Jugend und Bildung erfüllte diesen Auftrag in umfassender und kreativer Weise unter Rückgriff auf die Ressourcen, die dem Kreis zur Verfügung stehen.

Für die CDU Kreistagsfraktion ist und bleibt die Sicherstellung eines konfliktfreien Lehrbetriebes wichtig. Ob die Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie (NGD) tatsächlich alle Möglichkeiten eines Weiterbetriebes umfassend geprüft hat, werden die kommenden zwei Jahre zeigen.

Zur Erziehung und Unterrichtung dieser Schülerinnen und Schüler, die sich in das allgemeine Unterrichtsgeschehen nicht einfügen können, werden seit 2021 im Kreis Segeberg sogenannte temporär-intensivpädagogische (tip-)Maßnahmen ergriffen. Förderschul-Lehrkräfte des Landes und Sozialpädagogen, die vom Kreis finanziert werden, unterrichten und stärken diese Kinder und Jugendlichen in besonderen Räumlichkeiten und bereiten sie auf die Wiedereingliederung in das reguläre Schulsystem vor. Das passiert bisher, erfolgreich angedockt an fünf Förderzentren L (mit Förderschwerpunkt Lernen) in Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kaltenkirchen, Bad Bramstedt und Trappenkamp.

Nach Schließung der Schule am Kastanienweg werden diese tip-Maßnahmen an der Franz-Claudius-Schule in Bad Segeberg und der Poul-Due-Jensen-Schule in Wahlstedt mit dem bisherigen Lehrpersonal fortgeführt. Die notwendigen Haushaltsmittel wurden vom Kreistag genehmigt, damit die Verwaltung die tip-Maßnahmen ausschreiben und Personal anwerben kann. Die CDU-Fraktion wird während der kommenden zwei Jahre im BKS Schulaufsicht und Schulträger kritisch befragen, ob diese Maßnahmen gegriffen haben.

„Mit dem Schuljahr 2024/25 sind alle Kinder und Jugendlichen mit emotional-sozialem Förderbedarf wieder gut aufgehoben, weil Politik und Verwaltung den Willen dazu haben und das Geld dafür bereitstellen. Das darf ja wohl als Erfolg unseres Bildungssystems bezeichnet werden“, meint Joachim Brunkhorst mit Blick auf die Berichterstattung in der örtlichen Presse.

Für Rückfragen und weitere Informationen steht die CDU-Kreistagsfraktion gerne zur Verfügung.

 Torsten Kowitz (Fraktionsvorsitzender)
CDU Fraktion im Kreistag Segeberg
01623574395
cduktse@gmail.com

 Thorsten Borchers (CDU-Fraktion )